Deutschlandradio-Geschäftsleitung abgetaucht - Unzureichende Angebote bei anderen Sendern

15.06.2011

Nach wie vor gibt es im Deutschlandradio keinen Verhandlungstermin für die Tarifrunde 2011. Am 5. Mai haben wir in einem Brief an die Verwaltungs- und Betriebsdirektorin zum wiederholten Mal Terminvorschläge eingefordert. Unsere Geschäftsleitung aber ist "abgetaucht“. Im Herbst 2010 waren die gültigen Vergütungstarifverträge von den Gewerkschaften fristgerecht zum 31.3.2011 gekündigt worden. "Die Parteien verpflichten sich, im Falle einer Kündigung unverzüglich Verhandlungen zum Abschluss eines neuen Tarifvertrages aufzunehmen“, so ist es tarifvertraglich vereinbart und von der Geschäftsleitung unterschrieben. Sich daran zu halten, fällt offenbar schwer.

In den meisten anderen ARD-Anstalten und beim ZDF sind inzwischen zweite Verhandlungsrunden angesetzt. Allerdings sind die ersten Angebote von den Gewerkschaften als nicht akzeptabel zurückgewiesen worden. So hat z.B. der WDR ab dem 1.4.2011 eine Erhöhung um 1,8 % vorgeschlagen, ab dem 1.4.2012 sollen weitere 1,8 % folgen. Ähnlich mager sind die Angebote der anderen Sender. Es besteht also noch erheblicher "Nachbesserungsbedarf“.

Im Deutschlandradio haben wir die Geschäftsleitung zusätzlich und unabhängig von der Vergütungsrunde erneut zur Aufnahme von Verhandlungen über den vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand aufgefordert. Der Altersteilzeittarifvertrag ist Ende 2009 ausgelaufen. Auch hier sind Verhandlungen überfällig, da der Gehaltsverzicht der Beschäftigten von insgesamt 1 % weiterwirkt.

Verantwortlich: Jörg Sucker, Axel Wende (ver.di), Christel Bossbach, Matthias Thiel (DJV)