Der erste von zwei Streiktagen beim BR setzt ein starkes Zeichen

27.09.2024

Der sechste Streiktag der Tarifrunde beim BR startete mit grauem Himmel und immer wieder einsetzendem Nieselregen - trotzdem versammelten sich mehrere hundert Streikende im Innenhof des Funkhauses in München und skandierten ihre Forderung "10,5%" 
Die Redner der Gewerkschaften kritisierten nicht nur den harten Kurs der Geschäftsleitung in der laufenden Tarifauseinandersetzung, sondern auch den zunehmend rauheren Ton, der von der Arbeitgeberseite angeschlagen wird. 
Nicht nur die Vertreter der Gewerkschaften kamen zu Wort, sondern auch Beschäftigte nutzten die Möglichkeit in kurzen Statements über ihre Streikgründe zu sprechen. Dabei wurde klar: Viele treiben finanzielle Sorgen um, aber auch die Arbeitssituation insgesamt wurde von den Redner:innen in den Fokus genommen. Arbeitsverdichtung, fehlende Wertschätzung und unklare Zukunftsperspektiven durch permanente Change-Prozesse waren zentrale Themen der Redebeiträge. Eine streikende Kollegin machte in ihrem Beitrag nochmal eins deutlich: Die Gewerkschaften sind die Vereinigungen der Arbeitnehmer. Die Kritik der Geschäftsleitung an den Forderungen "der Gewerkschaften" zielt also gegen die Belegschaft und damit gegen das berechtigte Interesse der Mitarbeiter:innen des BR endlich einen fairen Kaufkraftausgleich zu erhalten. 

Auch in Nürnberg versammelten sich Streikende an der Pforte des Studios Franken und machten deutlich, dass sie von der Geschäftsleitung eine deutliche Nachbesserung des Angebots erwarten. Selbst aus Würzburg waren Streikende angereist, um an der Streikkundgebung teilzunehmen. Insgesamt erfassten die Gewerkschaften bis Donnerstag Mittag über 500 Streikende an den verschiedenen Standorten und im Homeoffice. Die Zahl der Streikenden nahm über den Donnerstag und Freitag kontinuierlich zu - ein starkes Zeichen in Richtung BR.

Insbesondere das Programm der Hörfunkwellen war vom Streik betroffen. Der BR berichtet selbst von größeren Einschränkungen und Wellenzusammenlegungen. Auch das BR-Fernsehen war vom Streik betroffen: "Wir in Bayern" lief streikbedingt als Wiederholung, die Abendschau wurde als voraufgezeichnete Sendung und ohne Einzelberichterstattung aus den Regionen gesendet. 

Die Organisation und Durchführung unserer Warnstreiktage ist nur mit unseren vielen ehrenamtlich Aktiven möglich.
An dieser Stelle deswegen ein ganz herzlicher Dank an alle Streik-Aktiven! 

 
ver.di-Streikposten früh morgens am Funkhaus
Streikversammlung am Funkhaus
Streikversammlung am Studio Franken
Streikversammlung am BR-Hochhaus
Streikende am Studio Franken
Streikversammlung Funkhaus