Am Freitag, den 29. Januar geht es weiter bei den Verhandlungen über eine neue Tarifstruktur für feste Freie beim SWR. Die Gewerkschaften ver.di und djv legen zu dieser Verhandlungsrunde einen eigenen Tarifvertragsentwurf vor, der auf Grundlage intensiver Debatten in der gewerkschaftlichen Verhandlungsgruppe zusätzlich mit juristischer Unterstützung der Bundesebene von ver.di und djv entwickelt wurde.
Orientierungsgrundlage für die Priorisierung unserer Forderungen sind die Ergebnisse einer im Sommer letzten Jahres exklusiv an unsere Mitglieder versandten Umfrage, an der sich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen beteiligten haben. Ganz wichtig für uns: Obwohl es immer wieder kritische Stimmen zum geplanten Tarifwerk gibt: Mehr als 80% der ver.di-Mitglieder, die sich an unserer Umfrage beteiligt haben, finden es positiv oder sehr positiv, dass wir für Euch an einer Sicherung der Einkommen mit einer neuen Honorarstruktur arbeiten. Das interpretieren wir als klares Mandat, die Verhandlungen fortzuführen.
Prioritäten unser Mitglieder für die Verhandlungen zum TV Honorarstruktur
Ganz oben auf der Prio-Liste unserer Mitglieder steht die Forderung nach 100% Bestandsschutz und Sicherung des Einkommens, dazu gehört auch ein den Festangestellten vergleichbarer Kündigungsschutz. Damit bestätigt die Umfrage unser zentrales Anliegen in den Verhandlungen.
Zugleich wollen viele für sich auch weiterhin die Freiheit, angebotene Dienste abzulehnen und auch mal weniger zu arbeiten. Umgekehrt geht es auch darum, mehr als 250 Tage im Jahr arbeiten zu dürfen und entsprechend mehr zu verdienen. Diese Möglichkeiten müssen aus unserer Sicht auch tariflich festgeschrieben bleiben, solange der SWR nicht fest anstellt.
Ein großes Problem haben nach wie vor auch viele freie Kolleginnen und Kollegen mit Befristungen. Dies untermauert unsere Forderung nach unbefristeter Beschäftigung als Regelarbeitsverhältnis von Anfang an. Dazu ist der SWR allerdings bislang nicht bereit.
Viele wünschen sich auch gleichwertige Regelungen zur Altersversorgung wie bei Festangestellten. Auch tarifliche Errungenschaften für Festangestellte wie zum Beispiel der Familienzuschlag, zusätzliche bezahlte freie Tage und das Zeitwertkonto werden vielfach genannt, aber nicht ganz so hoch priorisiert. Ähnliches gilt für die Forderung nach einer Angleichung der Arbeitszeit auf die bei Festangestellten übliche 38,5 Stunden-Woche. Dies alles sehen wir als Teil eines Verhandlungspaketes, bei dem es darum geht, "Feste Freie" aus der zweiten Klasse der Beschäftigten herauszuholen.
Ver.di Aktionsgruppe informiert und mobilisiert …
Kürzlich trafen sich die ver.di Vertrauensleute im SWR zu einer mehrtägigen Klausur. Hier haben wir die Bildung einer Aktionsgruppe beschlossen. Sie plant Aktionen, um den Diskussions- und Informationsprozess zu den Tarifverhandlungen Honorarstruktur im SWR voranzutreiben. Ansprechpartner ist Andreas Fuchs. Aber auch die Mitglieder der Verhandlungsgruppe können direkt kontaktiert werden, wenn Ihr konkrete Fragen zur geplanten neuen Honorarstruktur und zum aktuellen Verhandlungsstand habt. Für ver.di besteht die Verhandlungsgruppe zum TV Honorarstruktur aus Dieter Deiss, Stefan Tiyavorabun, Brigitte Aigner, Christoph König, Axel Weiß und Wolfgang Isele.
Ob wir gemeinsam einen erfolgreichen Abschluss erreichen, hängt entscheidend von Euch ab. Nur mit Eurer starken Unterstützung werden wir starke Ergebnisse erzielen können.